Dem
Sprung in unbekannte Gewässer folgte die Liebe auf
den ersten Blick, bekannte Konrad Daubenmerkl. Gemeint
war damit die Liebe zur Musik und die Verbundenheit zwischen
der Chorleiterin Sabine Spencer und ihren Chören. Sabine
Spencer meinte vor zirka dreieinhalb Jahren: Wenn mich
der Chor haben will
Und er wollte sie haben. - Sabine
Spencer wurde herzlich aufgenommen und akzeptiert. Da ihr Weg
nun nach Amerika führt, hat sie am Freitag in einem Abschiedskonzert
das letzte Mal ihre Chöre dirigiert. Der Startschuss fiel
am 5. November 1999, als Spencer die Aufgabe der Chorleiterin
des Gemischten Chores wahrnahm und die Sache mit viel Elan,
Freude und Engagement anpackte, betonte der Vorstand des
Männergesangvereins 1890. Sie leitete nach und nach auch
den Chor der amerikanischen Militärgemeinde, die Little
Yes Angels und seit September letzten Jahres den Jungen
Chor.
Warum singen wir? Diese Frage stellte zu Beginn
des Konzertes Stadtpfarrer Hans Bayer. Die Liebe Gottes sei
nicht erklärbar und beweisbar. Wir könnten nur lobend
darauf antworten. Gott sagt Ja zu uns. Wo Gottes Lob laut wird,
kann der Glaube ein bisschen herausgesungen werden. In der Religion
habe es auch schon immer Psalmen und Hymnen gegeben.
Im Abschiedskonzert wurden diese noch einmal laut mit Liedern
von Mendelssohn-Bartholdy: Sei stille dem Herrn,
Lorenz Maierhofer: I sing holy, Von Gluck: Der
Festgesang und anderen Werken. Auch Gospellieder waren
im Programm. Der Chor der amerikanischen Militärgemeinde
sang ein Medley aus Sister Act. Wenn ich ein
Vöglein wär erklang glockenrein von der Sopranistin
Sabine Spencer im Duett mit Tochter Carolin. Die Abschiedslieder
der Chorleiterin richteten sich sowohl an die einheimische Bevölkerung
mit Unforgetable (unvergessen - bleibt Grafenwöhr)
als auch für Amerika mit God bless the USA.
Aber auch Sabine Spencer wurde mehrfach musikalisch verabschiedet:
mit Dank an die Freunde ging der Dank des Gemischten
Chores sowie des Männergesangvereins, unter der Leitung
von Bernhard Greiner, an sie. Der amerikanische Chor sang: Youll
stay in our hearts.
Völlig überrascht wurde Sabine Spencer vom Jungen
Chor mit: Die schöne Zeit ist nun vorbei mit dir,
denn du musst gehn. Hab Dank für Mozarts
Nachtmusik und auch für (die) Happy Day(s)
sangen sie ein eigens getextetes Lied; zum ersten Mal in Begleitung
des Pianisten Michael Bertelshofer. Tochter Caroline dirigierte
dazu, und das ohne vorherige Probe - der Überraschung wegen.
Sabine Spencer bedankte sich am Schluss des Konzertes für
die wunderschönen Jahre. Ein besonderer Dank
ging ausser an die Chormitglieder an Konrad Daubenmerkl für
seine unermüdliche Vorstandsarbeit, dem Ehrenchorleiter
Anton Erhart, zweiten Vorsitzenden des Männergesangvereins
Horst Böhm, dem Pianisten Michael Bertelshofer, der auch
in schwierigen Situationen - egal ob bei strömendem Regen
oder hellstem Sonnenschein zur Stelle war, sowie an Frau Gilda
Koberger. - Sie habe sich stets dann um ihre kleine Tochter
Olivia gekümmert, wenn sie selbst mit den Chören beschäftigt
war. Der Dank von Konrad Daubenmerkl wurde mit folgenden Worten
laut: Wir werden sie vermissen - und das nicht nur in
Sängerkreisen.
Ab September Deutsch-Amerikanischer Chor
Wir werden weiter singen gehn
erklang es aus
den Kehlen des Jungen Chores am Abschiedskonzert
von Sabine Spencer. - Es wird weitergehen war sich
auch die Chorleiterin Sabine Spencer stets sicher. Nach ihren
langen Bemühungen, eine Nachfolgerin für die Leitung
des Jungen Chores zu finden, wurde - nach Absprache der Chormitglieder
- eine Lösung gefunden. Der Junge Chor schließt sich
dem Chor der amerikanischen Militärgemeinde an und singt
ab September gemeinsam. Die amerikanischen Sängerinnen
waren von der Idee sofort begeistert. Dass es funktioniert,
konnte man am Abschiedskonzert sehen und hören. - Oh
happy Day wurde zusammen sehr erfolgreich präsentiert.
Nach lang anhaltendem Applaus für alle Chöre wurde
es als Zugabe gleich noch einmal gesungen.