www.grafenwoehr.trainingareabook.com
   
Home
  Archiv 2025
  Archiv 2024
  Archiv 2023
  Archiv 2022
  Archiv 2021
  Archiv 2020
  Archiv 2019
  Archiv 2018
  Archiv 2017
  Archiv 2016
  Archiv 2015
  Archiv 2014
  Archiv 2013
  Archiv 2012
  Archiv 2011
  Archiv 2010
  Archiv 2009
  Archiv 2008
  Archiv 2004
  Archiv 2003
  Archiv 2002
  Archiv 2001
  Archiv 2000
  Archiv 1999
  Archiv 1998
  Archiv 1997

„Greifbare Stücke der Geschichte“ in Wolfskofen übergeben


 
Bild: Martin Hößl

„Wer einen Menschen verstehen will muss seine Geschichte kennen, wer die Wolfskofener und ihre Kirche verstehen will, muss auch deren Geschichte kennen“ hob der bischöflich geistliche Rat Adolf Ritzinger bei einem Gottesdienst in Wolfskofen am 27. Oktober 2002 heraus. Durch den Heimatverein wurden „greifbare Stücke der Geschichte“ in Form von Steinen aus der aufgelassenen Truppen-übungsplatzkirche Pappenberg an die Wolfskofener übergeben. Das Gotteshaus direkt an der Autobahnausfahrt Rosenhof bei Regensburg beherbergt die schmucke Inneneinrichtung der Pappenberger Kirche
.
Durch die Erweiterung des Übungsplatzes wurden 1938 die Pappenberger größtenteils in das ehemalige Thurn- und Taxisgut Wolfskofen bei Regensburg ausgesiedelt in der dortigen Kirche stehen somit fünf prächtige, barocke Altäre. Darunter ist auch das alte Gnadenbild der „Gottesmutter von Pappenberg“ zu sehen. Mit der Übergabe eines Kragsteines, der zur Aufnahme von Heiligenfiguren dient und eines steinernen Baldachin erhielt die Kirche nun weitere Erinnerungsstücke aus Pappenberg.

Im Juli 2000 erteilte das Bundesvermögens-amt Amberg die Genehmigung mit Hilfe der Bundeswehr Erinnerungssteine aus der Pappenberger Kirchenruine für den Heimatverein zu entnehmen.

DAGA-Präsident Fred Arnold, der verwandtschaftliche Beziehungen nach Wolfskofen unterhält, stand vermittelnd zur Seite. Nach einem vorausgegangenen Gottesdienst dankte bei der kleinen Feier vor dem Kirchenportal Fred Arnold der Wolfskofener Kreisrätin Irmgard Schregelmann und der ehemaligen Pappenbergerin Therese Rösch, die die Initiative zur Feier ergriffen. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Günther Müller begrüßte die Gäste aus Grafenwöhr und hob die Geschichte des Wolfskofener Gotteshauses und seiner Vorgängerkirche heraus. Zum 50jährigen Jahrestag 1988 wurden die Inneneinrichtung und die Herkunft in einer Chronik erläutert. Zusammen mit Reinhard Trauner, Martin Hößl und Willi Buchfelder vertrat Werner Biersack den Heimatverein. Der Heimatvereinsvorsitzende übergab offiziell zwei der Steine, die Steinmetz Max Reiter aufbereitet hatte. Für die Bergung dankte er den Bundeswehrangehörigen Willi Buchfelder, Siegfried Wolf und Gerald Morgenstern. Die Wolfskofener lud Werner Biersack zu einem Besuch des 1. Oberpfälzer Kultur- und Militärmuseums ein, wo die Geschichte des Truppenübungsplatzes und der ehemaligen Ortschaften bildlich dargestellt ist.

Das Interesse der Stadt an der Arbeit des Heimatvereins hob 2. Bürgermeister Gerald Morgenstern heraus, der gleichzeitig die Grüße der Soldatenstadt übermittelte.

Eingehend auf den Wert und die Besonderheit der Steine zitierte Gerald Morgenstern den kunsthistorischen Führer, in dem bereits 1909 die Vielfalt und Schönheit der ehemaligen Pappenberger Wallfahrtskirche „Maria Himmelfahrt“ beschrieben wurde. Detailliert wird darin auch auf die Kragsteine eingegangen.

Die jetzige Kirchenruine, die direkt am Rande der Impact Area liegt, sei nun unaufhaltsam dem Verfall preisgegeben.

Im Namen des Heimatvereins und der Stadt sprach Gerald Morgenstern die Bitte an die US-Armee und das Bundesvermögensamt aus, zugängliche historische Stätten im Übungsplatz, wie beispielsweise die Ruine der Kirche in Hopfenohe durch einfache Sicherungsmaßnahmen für die Nachwelt zu erhalten.

Einen Dank an die Grafenwöhrer Delegation richtete der Mintrachinger Bürgermeister Willi Scheck, der reges Interesse für die Ursprünge des Gotteshauses in seinem jetzigen Gemeindebereich zeigte. Interessiert ließen sich die Grafenwöhrer auch ein maßstabgetreues Modell der alten Pappenberger Kirche sowie weitere Exponate wie Vereinsfahnen, Bilder und einen hölzernen Kirchen-Sarkophag zeigen.